Coaching für berufliche Persönlichkeit

Sehr lesbar:

Meine Buchempfehlungen – regelmäßig aktualisiert

Erfahrungsberichte

Es gibt leider nur wenige „Erfahrungsberichte“ (in Buchform) von Unternehmen, die sich auf den Weg gemacht haben ihre Kultur und ihr Arbeitsverständnis nachhaltig und zugewandt zu transformieren. Bisher habe ich diese drei gefunden. Es sind „handfeste“ Bücher, veröffentlicht von Menschen die nicht Wissenschaft betreiben, sondern auf ihre Weise Erfahrungen beschreiben. Allemal lesenswert, alle drei.

S. Rimmelsbacher und Wißmann, „Auf geht´s

Kürzlich erschienen, ich kenne Sven von Intrinsify – Treffen und war im Januar 19 bei der Buchpremiere. Er wird auch von Augenhöhe porträtiert: hier der Clip.

Heiler & Borck, „Chef sein? Lieber was bewegen

Die Geschichte einer Transformation eines klassischen Unternehmens, Glashersteller südlich von Karlsruhe.

Detlef und Ulrich Lohmann, „Und heute leg ich los

Ich meine, das ist das erste derartige Buch. Die Allsafe ist ein klassisches Produktionsunternehmen mit rund 200 Mitarbeiter. Deren Beispiel ist auch bei Augenhöhe vorgestellt.

Tellerrandliteratur

New Work ist Teil einer gesellschaftlichen Bewegung, die auch in vielen anderen Aspekten spür- und sichtbar wird. Es geht um Werte und Kultur, um Nachhaltigkeit und Zukunft. Daher kann ich New Work nicht als abgegrenztes Thema sehen, vielmehr interessieren mich ganz besonders angrenzende Themen, die in diese Strömung hineinragen. Eben über meinen Tellerrand hinaus schauen. Hier eine Auswahl an Büchern, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Caroline Criado Perez, „Unsichtbare Frauen“

Als ein in den 68er Jahre von Eltern aufgezogener, die zu dieser Zei in Frankfurt studiertent, wähne ich mich als „emanzipierten“ Mann. Als ich von diesem Buch hörte, sucht ich vermutlich nach Bestätigung dieser These. This plan backfired. Wie tief verwurzelt die Ausgrenzung der Frau in unserem Gesellschaftssystem ist, musste ich neu lernen. Weit. Weit. Weit weg von echter Emanzipation. Ich denke, das Buch zu lesen ist ein Baustein echter „Wokeness“.

Ronald E Purser, „McMindfulness“: How Mindfulness became the new capitalist spirituality

Wieder so eine systematisch gut aufgeareiteter „Augenöffner“. Es geht um den gesellschaftlichen Drang zur Selbstoptimierung um dem irrationalen Druck des Kapitalismus standzuhalten. Und die Frage, wie die buddhistisch Tradition der „Achtsamkeit“ im Westen zu einer Methode der Selbstkasteiung gewandelt ist. Sehr, sehr gut.

David Graeber, „bullshit jobs“

Die Frage nach dem Sinn (meiner) von Arbeit ist sehr oft die Kernauseinandersetzung mit den Ursachen von Krankheiten. Burnout und Boreout sind nicht wirklich neu, dennoch sehr relevant. Graeber geht der Frage nach, was Arbeit geworden ist und warum die Prognose aus den 1930er Jahren, dass 2000 die Produktivät so gewachsen sein wird, das man nur noch maximal 15 Stunden arbeiten muss, dazu geführt hat, das heute noch oft deutlich über 40 Stunden anstehen. Wer in einem Konzern oder größeren Unternehmen arbeitet, wir vermutlich eher traurig werden bei der Lektüre. Unbedingt lesen, wir sich fragt, wie das „System“ (whatever that is) aufrecht erhalten wird.

Tomothy Ferriss, „Die 4-Stunden Woche“

Die „Bibel“ der digitalen Nomaden, und das seit 2015. Vermutlich bin ich schlicht zu alt um mich auf die dort vertretenen Thesen gänzlich einzulassen. Doch im Kern hat Ferris recht: Wie Arbeit gelebt wird muss ich für mich selbst entscheiden, was möglich ist, ist eine Frage des (stets, und zurecht zitierten) mindsets. Auf jeden Fall mal reinlesen.

Kübra Gümüsay, „Sprache und Sein“

Wie sehr Sprache soziale Zustände manifestiert und verfestigt, ist mir mit diesem Buch erst so richtig bewusst geworden. Die Auseinandersetzung mit Wirkung  von Sprache war mir bislang nicht so deutliche vor Augen. Ein sehr gut lesbares Buch über sprachliche Kategorisierungen, über Folgen davon, und warum man sich diese Themen bewusster machen sollte. Danach habe ich noch einmal anders über die Gender-Diskussion nachgedacht. Sprache ist eben (auch) Machtpolitisch.

Andreas Haug, Christian Leybold, Andreas Nölting, „Deutschland, Start Up!

Das Buch ist mir bei einer Freundin in die Hände geraten und was mir als Erstes positiv auffiel, war das Buchdesign. Toll.
Als ich es lass, dachte ich ersten Seiten zunächst, dass sich um ein NewWork – Buch handele. Bis ich verstand, dass die drei Autoren Investoren (Risikokaptial) sind, und das es um Unternehmen geht, die erfolgreich in klassischen Branchen radikal neue Geschäftskonzepte umgesetzt haben. Als ich durch war, hatte ich zwei wichtige Begriffe verstanden: „Disruptive Geschäftsmodelle“ und „Plattformökonomie“. Unbedingte Leseempfehlung!

Peter Kruse, „next practice / Erfolgreiches Management von Instabilität. Veränderung durch Vernetzung

Ein Buch, aus dem ich mit großer Freude immer wieder zitiere. Prof. Dr. Kruse kann komplexe Sachverhalte sehr gut in Bilder übersetzen, mit denen ich etwas anfangen kann.

Sein Quadranten-Bild („einfach – stabil“ hin zu „komplex – instabil“) dient mir immer wieder um Unternehmen über ihren eigenen vermuteten Zustand zu befragen. Und der „Schwung“ von best practice hin zu next practice ist wunderbar erläuert.
Prof. Kruse ist viel zu früh gestorben.

Markus Albers, „Digitale Erschöpfung. Wie wir die Kontrolle über unser Leben wiedergewinnen

Ein glücklicher Fund! Das 2017 erschienene Buch von Markus Albers erzählt eine Entdeckungsreise zum Thema Soziale Medien, Erreichbarkeit, Kollaborationstools – und fehler und NewWork (mit dessen Auswüchsen). Gut und flüssig lesbar erkundet Albers die Frage nach Nutzen und Frommen der neuen Techniken, deren Gefahren und Fallen, und dies stets im Bezug auf sich selber. Dabei interviewt wer sehr interessante Menschen in den geweiligen Kapiteln und endet diese Kapitel mit Ratschlägen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber (wobei er sich auf beiden Seiten mitbeleuchtet). Sehr, sehr empfehlenswert.

Richard Dörner, „Die Logik des Mißlingens. Strategisches Denken in komplexen Situationen

Wer sich mit dem Thema Ziele und Zielerreichung auseinandersetzen möchte, dem sei „Die Logik des Mißlingens“ ans Herz gelegt. Mit einer Warnung: es geht recht akademisch zu in Richard Dörners vielschichtigen Abhandlung. Und doch. Herr Dörner nimmt in seiner Nüchternheit ein komplexes Thema auf und vermittelt viele wesentliche Aspekte.

Rutger Bregman, „Im Grunde gut

Ein Buch das Mut macht. Und mit der sich hartnäckig haltenden These aufräumt, das Menschen „im grund schlecht“ seien und daher der Führung und Kontrolle benötigten. Es reisst diese Fassadentheorie ein, beleuchtet ein Vielzahl von Beispielen die jene „Schlecht-These“ belegen sollen und zeigt, dass es scheinbar doch nicht so ist. Unbedingt lesenswert (dazu passt sehr gut „Factfullness“, von Hans Rosling).

Joana Breidenbach, Bettina Rollow, „New Work needs Inner Work“

Das ist dann endlich einmal ein Buch, welches die Spannung zwischen äußeren „agilen“ Veränderungsanstrengungen und den Forderungen an die Mitarbeiter beleuchtet. Und einen klaren systemischen Blick auf gelingende Transormationen wirft. Hier wird deutlich: das ist nicht einfach.

Börries Hornemann / Armin Steuernagel (Hg.), „Sozialrevolution!

Sammlung von sehr lesenswerten Artikel von diversen interessanten Persönlichkeiten zum Thema „Wandel von Sozialen Systemen“. Einige sehr spannend, andere mit geringem „Aha!“-Faktor. Aber insgesamt gut.

Mark Poppenborg, „Unsere Wirtschaft im 21. Jahrhundert: Bericht zur Aktion Zwiegespräch #NeueWirtschaft

Anstösse reichlich – zum nachdenken und vergleichen: „Wie geht es mir heute in meiner Arbeitsumgebung? Zudem sehr gut sehens- und hörenswert seine Vorträge auf YouTube.

Sascha Lobo / Holm Friebe, „Wir nennen es Arbeit

Ich bin gerade durch den erfrischenden Untertitel auf dieses Buch von 2006 gekommen: „Die digitale Boheme oder: Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung“. Da ist spontane Zuneigung bei mir. Auch wenn die Smartphone – Revolution zu dieser Zeit noch nicht da war, das Buch ist wichtig für alle, die sich Gedanken über alternative Arbeitsformen für sich machen.

Bernd Oesterreich / Claudia Schröder, „Das kollegial geführte Unternehmen

Ausführliches Kompendium um viele Anregungen wie auch Grundlegendes zu finden (Gruselig kleine Schrift).

Nils Pflägging, „Komplexithoden: Clevere Wege zur (Wieder) Belebung von Unternehmen und Arbeit in Komplexität

Viele Grundgedanken und Ideen für eine neue Betrachtungsweise von Unternehmen sowie Methoden zum Vorgehen bei einem Wandelprojekt.

Lars Vollmer, „Wie sich Menschen organisieren, wenn ihnen keiner sagt was sie tun sollen

Mitgründer des Netzwerks „Intrinsify Me“ (neben Mark Poppenborg) und klarer Beobachter von sozialen Strukturen in Unternehmen. Lesenswert, schon weil man sich und sein Arbeitsumfeld oft wiedererkennt. Gute Videos auf Youtube.

Andreas Zeuch, „Alle Macht für niemand: Aufbruch der Unternehmensdemokraten

Wichtige Betrachtung, auch und besonders im Hinblick von Unternehmen die in einer Demokratie existieren. Erstaunlich, wie wenig Demokratie im „Innen“ der meisten Unternehmen zu finden ist.

Frederic Laloux, „Reinventing Organizations

Die „Einstiegsdroge“ für Menschen, die sich dem Thema „NewWork“ annähern wollen. Gerade die große Ausgabe (A4 – Format) ist reich bebildert und ohne Schnickschnack geschrieben. Verschenke ich immer wieder gerne.

Frithjof Bergmann, „Neue Arbeit, Neue Kultur

Der Begründer des Begriffs „New Work“ – ein spannendes Buch um eine Idee zu erhalten, in welche bedenkliche Richtung unsere Arbeitswelt steuert.

Friedrich Glasl, „Das Unternehmen der Zukunft

F. Glasl ist Mitgründer der renommierten Beratungsgesellschaft Trigon, er hat einige Bücher zum Thema OE verfasst, oft auch, wie dieses, aus der Sicht der Antroposophie vertreten werden. Es finden sich auch einige gute und interessante Youtubes mit ihm.

John Kotter, „Das Pinguin-Prinzip

Unternehmenswandel in Form einer Fabel erzählt. Schön, und schnell, zu lesen, und mit jeder Menge guter Ideen für nachhaltigen Wandel. Gutes Geschenk für Teamleiter:Innen.

Maja Göpel,Unsere Welt neu denken

Ein kluges und vielschichtiges Buch über unser Wirtschaftssystem, globale Verzahnungen und der Frage, ob das in Zukunft so weiter gehen darf. Es erschien Ende 2019, also vor der Corona – Krise. Ich fände es sehr spannend ihre Einschätzung der Chancen und Möglichkeiten zu hören / lesen, welche die Krise (dieser Eintrag erfolgt am Ostermontag, 2020) unterstützen könnte.

Gerhard Wohland / Matthias Wiemeyer, „Denkwerkzeuge der Höchstleister

Das Basiswerk für wesentliche Ideen im Bereich NewWork, welche auch durch Lars Vollmer und Mark Poppenborg von intrinsify.me vertreten werden. Es finden sich auch einige gute und interessante Youtubes mit ihm.

Daniel H. Pink, „Drive: Was Sie wirklich motiviert

Auszug gefällig? „[]…so hat sich doch der Kerninhalt von Management in den letzten hundert Jahren kaum verändert. Sein zentrales Ethos bleibt die Kontrolle; seine Hauptwerkzeuge bleiben die extrinsischen Motivatoren.“ Sehr lesenswert.

Gerald Hüther, „Biologie der Angst. Wie aus Streß Gefühle werden

Was treibt uns an, oder behindert uns, wenn Veränderungen erlebt werden? Wenn wir von Streß sprechen sind wir zumeist auch im therapeutischen Denken angekommen.
Herr Hüther schlägt in seinem Buch die Brücke zwischen der biologischen und der emotionalen Reaktion auf Veränderung.

Uwe Schneidewind, „Die Große Transformation: Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels

Ein Blick von höherer Warte – es gibt viele kluge Menschen, die sich Gedanken über den (notwendigen) gesellschaftlichen Wandel machen. Zudem ein, leider erschütternder, Blick auf klima- und weltpolitische Strömungen. Sehr, sehr lesenswert.

Gunter Dueck, „Schwarmdumm

Herr Dueck ist schon seit vielen Jahren auf dem Wege, die vielen unsinnigen Mechanismen in großen Unternehmen aufzudecken. Wer in einem „traditionellen“, größeren Mittelständler oder einem Konzern arbeitet, dem lege ich dieses Buch sehr ans Herz. Und wer diese Erfahrung nicht hat, der darf ruhig glauben: das ist wirklich so in vielen Unternehmen, ich habe es auch erlebt.

Gunter Deuck, „Heute schon einen Prozess optimiert

Ein scharfer und klarer Bilck auf den Irrsinn der sich über die letzten Jahrzehnte gerade in großen Unternehmen breit gemacht hat. Immer wieder lesenswert und vor allem für Menschen, die in Konzernen arbeiten vermutlich auch mit reichem Potential an erschrockenen Lachern.

Julia Ebner, „Radikalisierungsmaschinen: Wie Extremisten die neuen Technologien nutzen und uns manipulieren

Ich bin ja durchaus einigermaßen wach hinsichtlich Strömungen in IT und Netz. Habe vom DarkNet gelesen und mit TOR gespielt. Ich weiß, es viel Gutes, und viel nicht so Gutes im Netz. Dieses Buch öffnet mir zusätzlich die Augen dafür, wie Rechtsradikale Interessengruppen international verzahnt, klug und weitsichtig das Netz für ihre Ziele nutzen.

Michael Baumgart und William McDonough, „Cradle to Cradle: Einfach intelligent produzieren

Das habe ich erstaunlich spät, aber immerhin dann doch entdeckt: Der umfassende und vielerseits schon intensiv aufgegriffene Designansatz. Es gibt schon viele Unternehmen hiermit bei ihren Produkten ansetzen. Zudem viele lokale Gruppen und Kongress. Nachhaltigkeit mal wirklich durchdacht.

Gerald Hüther, „Würde: Was uns stark macht – als Einzelne und als Gesellschaft

Noch ein Hüther, in kurzer Zeit. Wie wir einen Wandel in der Zusammenarbeit hinbekommen, erläutert Hüther aus Sicht des Neurobiologen, und kommt zu überaus klugen Schlußfolgerungen. Ein Grund, warum ich heute Gruppeninitiator einer Würdekompass-Gruppe bin.

Reinhard K. Sprenger, „Aufstand des Individuums

Auch, oder vielleicht gerade weil, aus dem Jahre 2000. Wer eine volle Breitseite Surrealität in traditionell – hierarchischen Unternehmen erlesen möchte, bitte sehr. Klug, scharfzüngig, weiter (leider) aktuell.

Wer sich interessiert vernetzen möchte, sollte die News des Netzwerkes „intrinsify me“ abonnieren. Hier bekommen Sie eine Vielzahl Denkanstösse und Ideen.

WandelWerk, Dirk Aßmann-Staudt

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