Die Sache mit der Achtsamkeit

Ich habe manchmal das Gefühl, Beratungstrends werden dann sehr heiß diskutiert, wenn der Trendname (-inhalt) besonders indifferent ist.

Allenthalben lese ich derzeit über das Thema Achtsamkeit im beruflichen Kontext. Nun kann ich, als systemischer Familientherapeut mit tiefem, tätigen Interesse am Buddhismus, erst einmal sagen, dass ich dieses Interesse sehr gut finde. Achtsamkeit ist eine Eigenschaft welche uns mit uns – und den Menschen um uns – positiv verbindet. Das kann ich nur gutheißen.

Nicht Ausschließlich

Leichte Irritation erfasst mich aber dann, wenn Achtsamkeit ausschließlich als berufliches Thema reduziert, oder als Kompetenz (womöglich in einem X-Stufen-Plan), leicht erlernbar nach Rezept XY angepriesen wird. Achtsamkeit ist eben keine Teilaspekt-Fähigkeit, die man für einen gezielten Zweck erlernen kann. Vielmehr ist es eine Haltung, eine grundsätzliche Überzeugung, wie ich im Leben stehe und mich – und mein Umfeld – darin anerkenne und verbinde.

Keine Haftung für Folgen!

Um sich der Achtsamkeit zu nähern, bedarf es eines Verständnisses des Themas. Es gibt sicher unterschiedliche Möglichkeiten der Annäherung – ich habe mich, vertiefend, hierzu mit dem Buddhismus befasst, da dieses Welt- und Menschenbild sehr freundlich ist. Es ist mir leicht gefallen, Kontakt aufzunehmen.

Aber es gibt auch viele anderen Herangehensweisen und jeder kann sich seinen eigenen Weg wählen. Letztlich ist aber klar: wer sich wirklich und ernsthaft mit dem Thema Achtsamkeit auseinandersetzen möchte, wird höchstwahrscheinlich sein Welt- und Menschenbild überdenken und damit sein Leben verändern. Hier liegt die große Bedeutung der Achtsamkeit: im Erwirken eines positiven Menschenbildes.

Ein Menschenbild für gutes Zusammensein

Sehr viele Probleme, sei es im privaten, sei es im beruflichen, entstehen durch ein negatives Menschenbild. In Kürze heißt das, wer Schlechtes von Menschen erwartet, wird schlechtes Erfahren. Das gilt genauso umgekehrt.
Wer sich in Achtsamkeit übt, verändert sein Menschenbild hin zu einer positiven Haltung – dieser Weg geht jedoch zunächst darüber, sich selber positiv zu erkennen.

Das wird in vielen Artikeln eher unter den Teppich gekehrt. Das ist sehr schade.

Einen sehr lesenswerten Artikel zum Thema hat Teresa Bücker von edition F geschrieben. Hier ist er zu finden

Anhang

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Die Anzeichen einer sich zunehmend schneller verändernden Arbeitswelt beschäftigt viele Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen. Es wird deutlich, dass unsere Strukturen und Werte dringend auf den Prüfstand müssen – Konzepte, welche vor 120 Jahren unter gänzlich anderen Marktbedingungen hervorragend wirkten, sind heute nicht mehr reaktionsfähig. Auch wenn der Begriff „agil“ in den letzten Jahren überstrapaziert wurde, es bleibt die Frage wie Unternehmen mit den veränderten Anforderungen weiterhin wertschöpfend agieren können. Dabei beschäftigt sich „New Work“ nicht nur mit einer Vielzahl wesentlicher Ansätze und Gedanken, sondern auch mit konkreten Beispielen und Hilfestellungen.

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